Wir erinnern uns; Der mittlerweile mutierte «Contehugolinus» ist dadurch bemerkenswert, dass die zwitterhaften Einzelwesen nach der Paarung für immer miteinander verwachsen bleiben, eine äusserst seltene Erscheinung im gesamten Artenreich. Sie schmarotzen in einigen südlichen Dörfer die ihnen als Wirt dienen. – Drehen wir die Uhr zurück; Auf diesem seltenen Fotodokument, welches ich im fernen Sizilien in Casuzze fotografierte, sehen wir einen Stamm Eingeborene die allesamt ein Exemplar eines «Enzomasanus» gesehen haben wollen der vor geraumer Zeit ihr Dorf als «Wirt» heimsuchte. – Der nun fünfte und letzte Unterstamm des grossen Stammes Urmünder (Protostomium) sind die «Contehugolinus» (hueg.li.culata), die sich von den vorausgegangenen ‹gemeinen Glasträgern› durch den Ursprung der Statoblaste unterscheiden. Getrieben durch den Unglauben dieser Mutation besuchte ich erneut den Eingeborenenstamm in Casuzze. Ich konfrontierte sie mit meinen neusten Erkenntnissen «Laune der Natur oder Weiterentwicklung einer Spezies der Moderne», wobei ich erstaunt feststellen musste, dass sich die Stammesväter meiner nicht erinnerten. Was ist passiert? Veränderte sich die ganze Eingeborenschaft, die immer wieder angesprochene und bis anhin für unmöglich gehaltene Stammesdiaschmelze?


Auf dem folgenden Fotodokument, Flughafen Mailand, ist unser «Contehugolinus» in des Bildes Mitte zu sehen, hinter ihm einer meiner Mitarbeiter zur steten Überwachung und ich als getarnter Fluggast im Begriff den Flugkörper mit einem 180-Grad Schwenkmasken-Objektiv abzulichten, um keinen Verdacht auf mich zu lenken. Die Körperhaltung und das starke Krallen an die Passagiertreppe lässt darauf schliessen, dass dies für den ‹hueg.li.culata› eine neue, ja ungewohnte Situation darstellt. Weiter fällt auf, dass mit Beinkleid und Sakko bekleidet ein echter ‹hueg.li.culata› nicht nur für Laien schwer auszumachen ist. Auffallend das angestreckte rechte Bein dieses ‹culatas›; eine seiner am meisten beobachteten Haltungen im täglichen Dasein. Nach seiner Kopfhaltung zu schliessen fühlt er sich gedrängt, sich seines täglichen Schmarotzertums zuzuwenden, um an Nahrung und Befriedigung zu gelangen. – Selten habe ich so ein angepasstes Exemplar beobachtet, unglaublich!


Es gelang unserem Forschungsobjekt sich für einen Augenblick unserer Überwachung zu entziehen, so dass wir den ‹hueg.li.culata› aus den Augen verloren. Ein weiterer Fall für die italienische Derrick die mit ihren Spezialisten vermeintliche Spuren und Anhaltspunkte überprüfte und mit der Sondereinheit «Carosone Nero», ausgebildet in Wüste und Schnee, die Fährte unseres «Contehugolinus» aufnahm. Die Spur führte über Italien ins Wallis im Lande Schweiz, wo es gelang den «Contehugolinus» aufzuspüren um mit unseren Nachforschungen die bis ins 17. Jahrhundert zurück reichen fortzufahren.


Unser Vorhaben der kontrollierten Wiederansiedlung der letzten ‹hueg.li.culata› rückte immer näher, da wir das Vertrauen unseres «Contehugolinus» gewannen. Das folgende Fotodokument, belichtet in den Walliser Alpen zeigt mich mit einer meiner Mitarbeiterinnen, im Hintergrund links unser «Hugolino», wie wir ihn inzwischen liebevoll nannten, bei der Annäherung an einen Menschen weiblichen Geschlechts, wie wir es nur bei ‹Urmündern› beobachten. Die Frau liess sich darauffolgend in Bezug auf beispielhafte Annäherung befragen und verhalf uns zu wertvollen Informationen in «Sozialesinkontakttreten» der ‹hueg.li.culata›.


«Hotel de Lausanne», das Netz verdichtete sich. Die Befürchtung, einige dieser noch freilebenden ‹hueg.li.culata› hätten sich in derartiger Perfektion der menschlichen Eigenart angepasst, findet Berechtigung. Der ‹hueg.li.culata› fand in Lausanne den richtigen Nährboden. Seine Eigenschaften als Lebemann stiessen in dieser Gegend auf reges Echo, was ihn zu unvorsichtigen Aktionen verleitete, die auf Grund von Beobachtungen unsererseits den Entschluss zum raschen Handeln verlangten. Mitunter zwanzig Personen waren an dem «Wildfang» beteiligt, mit anschliessendem Verladen und Verfrachten in das weltweit einzige, bestehende Hueg.li.culata-Reservat, dessen geografische Lage zu diesem Zeitpunkt nicht hierher gehört.


Diese Fotografie zeigt die zurzeit 287 ‹hueg.li.culata› in ihrem Reservat «LABELLATROVATA» (*) beim Reagieren auf einen Lockvogel, in diesem Falle eine feste humanoide Person, es soll angemerkt sein, dass es sich um eine meiner Mitarbeiterinnen handelt die 212 Pfund auf die Waage bringt, an einem Strick aufgehängt langsam rotierend. Unter den ‹hueg.li.culata› unser «Hugolino» (Nummer 2 rechts) im schwarzen Gehrock, dem es sichtlich gefällt unter Seinesgleichen.

«Der Ausgang»
Eine rechtliche Erläuterung von Para. Prof. Knobhead zu Üetliberg
(*) Die Familie des alten Conte Hugolino (florentinisches ‹H› gehaucht), begeisterte Beobachter des grossen Stammes der Urmünder, adoptierte unser «Hugolino». Das Anwesen am Lago Maggiore «LABELLATROVATA» wurde als «Treffpunkt des neuen Clans; Casuzze», als Rückzugs- und Schöpfungsort geschenkt, bzw. dem jungen Conte Ugolino überschrieben. Solch ein Nährboden bewirke, dass die Anschubsfinanzierung für die neue Firma hueg.li ltd auch von der Familie des Conte getätigt wurde. Als grosse Geste wertet dies der Clan, jetzt wo uns die weltweite Kriese an den Kragen will und wer weiss wie lange noch. Jedoch wurde diese Mäzenengeste an die Auflage geknüpft, dass jeweils 10% des Nettoumsatzes in einen Fonds für künstlerisch und musisch hochbegabte Menschenkinder von 1-14 Jahren zu fliessen hat. Der Clan will einmal im Jahr einen Bericht über die Verwendung dieser Gelder aus dem Fonds den Erdenbürgern unterbreiten. Weiter muss zusätzlich einmal im Jahr die «LABELLATROVATA» für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, einerseits als ein Sommerstelldichein für treue Humanoidenkunden und andererseits für lokale Eingeborene (Humanoiden) aus Oggebbio und Umgebung des Lago Maggiore nach dem Grundsatz der Tavolata; Ein grosser langer Tisch, lokales Essen, lokale Lieferanten (Humanoiden) und Musikanten (Humanoiden). So soll die Vermischung zwischen Casuzze, lokalen Einheimischen und neuem Blut gewährleistet sein um das Überleben der ‹hueg.li.culata› zu sichern. Der Kinderanteil (1-14) bei solchen «Vermischungen» muss mindestens 25% sein. Unglaublich aber wahr.

Euer Para. Prof. Knobhead zu Üetliberg

 

 
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